Am Waldsee Teil 46 Vor sich sah er den flackernden Schein eines Feuers. Hinter einem Busch suchte er Deckung und versuchte die nähere Umgebung des Feuerscheins zu erkennen. Seine blauen Augen wirkten im Dunkel der Nacht grau und jetzt brachen sich die Flammen des Feuers in ihnen. Ein Lager war ziemlich nah am Feuer aufgeschlagen. Nur unscharf erkannte er die Umrisse von zwei Körpern, die eng aneinander geschmiegt schliefen. Von ihnen drohte keine Gefahr und so schlich er sich näher. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Er hoffte, dass sich vor ihm Elfen wie er befanden.Ein Knacken unter seinem Fuß hallte durch die Stille der Nacht. Er war auf einen Ast getreten. Sofort hielt der braunhaarige Elf die Luft an und blieb still stehen. Hoffentlich waren die Fremden nicht erwacht. Ein Knacken, das so gar nicht in die Geräusche des beginnenden Morgens passte, ließ Joran aufhorchen. Er schlug die Augen auf, blieb aber bewegungslos liegen. Waren hier noch andere Elfen oder gar Menschen unterwegs? Er hatte auf seinen Streifzügen durch die Umgebung keinerlei Spuren bemerkt. Vorsichtig und langsam tastete seine Hand nach dem Dolch, den er jeden Abend unter das Fell legte. Egal wer oder was sich ihnen näherte, er wäre vorbereitete. Ganz langsam löste er sich von Sturmwind, hoffend, dass dieser ruhig weiterschlief, und richtete sich auf. Leise grummelnd drehte Sturmwind sich auf die Seite, wachte aber nicht auf, als Joran sich erhob.
Das Herz schlug
Aro bis zum Hals, dann sah er, wie sich einer der Schlafenden erhob. Er
sah die Klinge einer Waffe aufblitzen, als der Schein des Feuers darauf
fiel. Joran blieb wachsam. *Komm in den Schein des Lagerfeuers, damit ich dich sehen kann*, sendete er. Zumindest wusste er nun, dass es sich um einen Elfen handelte, denn von Kalil wusste er, dass Menschen nicht in der Lage waren, zu senden. Jorans Senden drang in Sturmwinds Unterbewusstsein. Seufzend schlug er die Augen auf und richtete sich auf. Er sah Joran neben dem Feuer stehen, in der Hand sah er den Dolch. **Was ist?**, erkundigte er sich. Aro atmete erleichtert auf. Er war tatsächlich auf Elfen getroffen. Langsam ging er auf das Feuer zu, blieb kurz davor stehen und schaute auf den Elf vor sich. Aus den Augenwinkeln sah er einen weiterer Elf, der gerade erst aufgewacht zu sein schien. *Ich bin Aro*, stellte er sich vor und lächelte. Die beiden Elfen war noch jung, sehr jung, sicherlich noch keine dreißig Jahre alt. "Was tust du hier?", fragte Joran, ohne auf Aros Vorstellung einzugehen. Verschlossen sendete er zu Sturmwind: **Wir haben Besuch. Ich weiß noch nicht wer das ist. Bleib bitte unter den Fellen, er muss nicht unbedingt wissen, dass du verletzt bist. Ich will erst mal sehen, was er hier tut und wo er herkommt.** Laut sagte er dann zu Aro: "Wo kommst du her? Hier in der Nähe gibt es kein Dorf." Sturmwinds Blick fiel auf den fremden Elf, der am Feuer stand. Braunes, halblanges Haar umrahmte ein anmutiges Gesicht. **Gut.** Er zog das Fell wieder enger um sich und lauschte dem Gespräch.
"Ich zieh
allein durch die Gegend. Ich habe kein bestimmtes Ziel",
antwortete Aro. Er strich sich ein paar verirrte Haarsträhnen aus der
Stirn. "Ich lebe allein, seit ich in etwa deinem Alter war." Joran konnte keine Waffen bei Aro erkennen. Auch schien er nichts Arges im Schilde zu führen, deshalb machte er eine einladende Handbewegung in Richtung auf das Feuer zu, welches langsam runtergebrannt war. Genau in diesem Moment ging die Sonne über dem Felsen auf und beleuchtete die blauen Augen in Aros offenem Gesicht. "Setzt dich zu uns ans Feuer", sagte Joran und schürte das Feuer neu. "Mein Name ist Joran und das... ", er wies auf den immer noch in den Fellen liegenden Sturmwind, "... ist Sturmwind." Verschlossen sendete er zu seinem Gefährten: **Er braucht noch nicht zu wissen, wie wir zu einander stehen. Wer weiß, wie er es auffasst.**
**Vielleicht weiß
er das ja schon**, antwortete Sturmwind. **Immerhin bist du immer noch
nackt. Vielleicht solltest du dir was überziehen.**
"Danke, für
die Einladung." Aro kam der Aufforderung nur zu gern nach. Sein Körper
verlangte nach etwas Ruhe. Seit fast einem Tag war er unterwegs gewesen. **Vielleicht, aber wir müssen es ihm ja nicht unbedingt auf die Nase binden**, versuchte Joran Sturmwind zu bremsen. Nebensächlich griff er nach seiner Hose und zog sie über. "Wir sind auf einer Suche", beantwortete Joran Aros Frage ausweichend. Er erwärmte den Kräuter-Sud für Sturmwind, reichte ihm stumm den Becher und stellte ihm auch eine Schale mit Früchten hin. Mit einem fragenden Blick hielt er Aro ebenfalls eine Schale mit Früchten hin. **Du hast Angst!?**, stellte Sturmwind nur fest und nahm Joran die Schale mit dem Sud ab. **Wie lange muss ich das Zeug eigentlich noch trinken?**, erkundigte er sich und verzog angewidert den Mund, nachdem er alles getrunken hatte. Schnell griff er nach einer Frucht und aß sie, um den bitteren Geschmack zu vertreiben.
Aro beobachtete
die beiden Elfen vor sich ganz genau. Sie unterhielten sich, da war er
sich sicher. **Sicher habe ich
Angst - um dich, Schneestern. Ich kann mit den Anfeindungen wegen meiner
Vorlieben umgehen. Du auch??**, sendete Joran und beantwortete dann laut
Sturmwinds zweite Frage. "So lange, bis dein Kopf wieder in Ordnung
ist." Er bemühte sich nicht mehr, Sturmwinds Verletzungen geheim
zu halten, denn Aro hatte mit Sicherheit bereits Sturmwinds geschienten
Arm bemerkt. Joran setzte sich wieder neben Sturmwind und sah dann den
anderen Elfen eine Weile an. Erst jetzt bemerkte er, dass der
schwarzgekleidete Elf um sehr vieles älter war als Sturmwind oder er
selber. Bestimmt einige hundert Jahre. Aber er hatte ein sehr offenes
Gesicht, so dass Joran sein Misstrauen ein wenig hintanstellte. **Ich weiß es nicht**, gestand Sturmwind und legte sich gemütlich zurück. Er würde es Joran überlassen, sich mit Aro zu unterhalten. Er würde versuchen noch eine Runde zu schlafen.
Aro beobachtete
Sturmwind, der sich wieder hinlegte. Ihm war weder der gebrochene Arm
entgangen, noch die Sorge in Jorans Augen. Der junge Elf schien gestürzt
zu sein. Joran runzelte die Stirn. "Hilfe anbieten?", fragte er vorsichtig. "Wie meinst du das?" Im Stillen beschloss er, dass er ihr Verhältnis zu einander nicht offen vor Aro zeigen würde. Jedenfalls nicht eher, bis er Aro etwas besser kennen gelernt hatte und wusste, wie er zur Liebe zwischen Männern stand. Wie er schon Sturmwind sagte, er konnte damit umgehen, angefeindet zu werden deswegen. Oft genug hatte er es über sich ergehen lassen müssen. Doch könnte Sturmwind das auch? Für ihn waren diese Gefühle noch neu, er fand sie wunderbar. Aber selbst der junge Elf war sich ja seiner eigenen Gefühle nicht immer ganz sicher, wie sollte er standhaft bleiben, wenn man ihn deswegen verurteilte? Es würde schon schwer genug werden, wenn sie wirklich Sommy und den Rest seines Stammes fanden. Sturmwind öffnete die Augen wieder, als er Aros Worte vernahm. Neugierig setzte er sich nun doch wieder auf und blickte den braunhaarigen Elf an. "Dein Freund scheint gestürzt zu sein. Ich bin Heiler und könnte seinen Bruch richten und zusammenwachsen lassen." Aro lächelte Sturmwind und auch Joran an. Er würde niemals einfach jemanden Heilen, sondern immer erst fragen. Nie wieder würde er den Fehler machen und jemanden heilen, der es nicht wollte. "Du bist Heiler?", erkundigte sich Sturmwind euphorisch. Endlich schien seine Qual ein Ende zu finden. Eilig rutschte er zu Joran, setzte sich neben ihn und hielt das Fell fest um sich geschlungen. Geistesabwesend legte er Sturmwind den schweren, wollenen Mantel um die nackten Schultern. Nun merkte er auch, dass er immer noch mit kniefreier Brust da saß und griff nach seinem Lederhemd. "Gerichtet habe ich den Bruch und zusammenwachsen muss er von alleine. Das dauert seine Zeit." Joran war skeptisch. Und was sollte das heißen, dass Aro Heiler war? Er war selber kräuterkundig. Oder wollte er damit ausdrücken, dass er so eine Art Schamane war? So wie Kjeldal? Dann hatte Joran erst recht kein Vertrauen in ihn, denn er kannte Kjeldals 'Fähigkeiten', die ja bekanntlich nicht mal seine Mutter vor dem Verbluten hatten retten können. Deshalb versuchte er, Sturmwind mit einem mahnenden Blick zu bremsen. Sturmwind schlug den Blick nieder. Jorans Worte hatten sehr ernst geklungen. **Er ist Heiler**, sendete er an Joran. **Heilen ist seine Magie.**
"Du hast
recht, Joran, es muss von allein zusammenwachsen, aber es gibt eine Möglichkeit
dies zu beschleunigen und eventuelle Fehlstellungen zu verhindern. Dein
Freund könnte schon in ein paar Momenten ganz normal essen." "Kokosnuss", gab Sturmwind leise von sich. "Das ist eine Kokosnuss." Verwundert blickte Joran von einem zum anderen. "Magie?", flüsterte er fassungslos. Dann sah er Aro an. "Du verfügst über Magie?", fragte er abweisend. "Und damit heilst du?" Magie war etwas, dem Joran zutiefst misstraute, da er sie nur aus Geschichten und Legenden kannte und dort wurde Magie stets zum Nachteil aller eingesetzt. Schon Feleyas Gestaltwandlungsmagie hatte ihn enorm erschreckt und nun wollte dieser fremde Elf Sturmwind mit Magie heilen? Das würde er nicht zulassen und das sagte er aus ziemlich deutlich.
"Ah, eine
Kokosnuss also." Aro nickte Sturmwind dankbar zu und machte sich
daran, die Nuss umständlich mit seinem Messer zu öffnen.
Sturmwind konnte
gar nicht mit ansehen, wie Aro die Kokosnuss malträtierte und so nahm
er sie ihm ab. "Halt sie so", erklärte er. "Und schlag
sie gegen die scharfe Kante des Steines da." "Danke." Aro nahm die Kokosnuss wieder an sich und öffnete sie auf die Art, die ihm der junge Elf gerade erklärt hatte. "Du kennst dich damit aus. Woher?" "Gute Magie?", fragte Joran immer noch skeptisch. "Ich kenne keine Magie, außer der von Feleya und den Legenden meines Volkes und in denen hat Magie nie etwas Gutes gebracht." Doch Joran wollte auch nicht die Chance auf eine schnelle Heilung für Sturmwind verstreichen lassen. **Bist du sicher, dass es ungefährlich für dich wäre?** Er strich Sturmwind liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht. **Ich habe Angst um dich.** Am liebsten hätte er ihn in seine Arme gezogen und gestreichelt, doch er verbot es sich in Aros Anwesenheit.
"Ja, das sind
meine Lieblingsnüsse", lächelte Sturmwind. "Ich bin im
Dschungel aufgewachsen." "Es gibt böse Magie, ja - Antiheilen zum Beispiel, aber dieser bin ich nicht mächtig. Ich kann auch nichts tun, wenn ein Elf schon im Sterben liegt, so stark ist meine Magie nicht." Aro reichte Joran die eine Hälfte der Kokosnuss. "Da, gib deinem Freund auch was ab!" Ohne den Blick von Aros Gesicht zu nehmen reichte er die Kokosnuss an Sturmwind weiter. "Antiheilen? Also gibt es sogar dafür eine böse Magie?" Dies war nicht gerade dazu angetan, Jorans Misstrauen zu zerstreuen. Er wandte sich wieder an Aro. "Mein Gefährte vertraut dir, was nicht heißt, dass ich dir auch automatisch vertraue." Am liebsten hätte Joran sich in diesem Moment selber geohrfeigt für das Wort 'Gefährte', aber er konnte das Wort nicht zurück holen.
Sturmwind nahm
Joran die Kokosnuss ab. "Siehst du, es wäre wirklich hilfreich,
wenn ich meinen Arm wieder gebrauchen könnte, dann müsste ich jetzt
nicht auf das Kokosfleisch verzichten." "Ich glaube, jede gute Magie hat sein Gegenstück", resümierte Aro und nickte. "Soll ich Sturmwind nun heilen oder nicht?" Er wandte sich direkt an Joran, denn an ihm blieb die endgültige Entscheidung wohl hängen. Ohne ein weiteres Wort nahm Joran Sturmwind die Kokosnusshälfte wieder ab, löste das Fruchtfleisch mit seinem Dolch heraus und legte es zu den übrigen Früchten in die Schale, die immer noch vor Sturmwind stand. Nachdenklich betrachtete er die leere Nusshälfte und überlegte kurz, ob man daraus eventuell eine Trinkschale oder etwas ähnliches machen konnte. Dann drangen die Worte Aros in sein Hirn und er blickte dem alten Elfen direkt in die Augen. "Das muss Sturmwind selber entscheiden, es ist sein Körper", sagte er leise und hoffte, dass man sein Herz nicht pochen hörte, denn es schlug ihm bis zum Hals. Wie würde sich Sturmwind entscheiden? Eigentlich war Joran das Ergebnis schon klar, doch er hoffte irgendwie immer noch, dass der junge Dschungelelf sich anders entschied.
Kaum hatte Joran
das Fleisch in die Schale gelegt, griff Sturmwind gierig zu. Es war ewig
her, dass er Kokosnuss hatte essen dürfen und so stopfte er das Fleisch
gierig in sich rein. Er macht sich wirklich Sorgen um seinen Gefährten, dachte Aro und lächelte wissend. "Iss erst mal in Ruhe auf!", lachte er leise. "Wenn du fertig bist, kümmere ich mich gern um deinen Arm." Kopfschüttelnd beobachtete Joran, wie Sturmwind sich gierig über die Kokosnuss hermachte. "Du wirst dich noch verschlucken und dann hast du Aros Magie wahrlich nötig um nicht zu ersticken, Gierschlund. Gierig wie immer." Bei den letzten Worten zwinkerte er Sturmwind grinsend zu. Sturmwind atmete erleichtert auf. Joran war schon wieder zu Späßen aufgelegt, also schien er mit seiner Wahl zufrieden zu sein. Als wenn er es geahnt hätte, verschluckte sich Sturmwind in diesem Moment wirklich und begann zu husten. In einem reinen Reflex schlug ihm Joran zwischen die Schulterblätter, jedoch hatte er die Verletzung dort vollkommen vergessen. Sturmwind konnte den Schmerzenslaut nicht unterdrücken, als Joran auf seinen Rücken schlug. "Ist das der Dank für heute Nacht?", fragte er mit verzogenem Gesicht und hustet sich erst mal frei. Aro zuckte leicht zusammen. Der junge Elf schien noch viel mehr Verletzungen aufzuweisen, als er bisher gesehen hatte. Stirnrunzelnd sah er von Joran zu Sturmwind und wieder zurück. "Wie lange kennt ihr euch schon?" In dem Moment, in dem Sturmwind zusammenzuckte, wurde sich Joran wieder der Verletzung auf dem Rücken bewusst. "Verzeih, Schneestern", flüsterte Joran und zog Sturmwind tröstend in seine Arme. "Ich hatte deine Rückenverletzung vollkommen vergessen." Liebevoll strich er ihm über die Wange, den Kuss auf die Stirn konnte er sich im letzten Moment gerade noch verkneifen. Dann gab er den hustenden Elfen wieder frei und drehte sich zu Aro um. "Warum fragst du?", erkundigte er sich vorsichtig. Sturmwind ließ sich nur zu gern von Joran in die Arme schließen. Er kostete die kurze Nähe aus und sah zu Aro, als der seine Frage stellte. Aro sah auf die beiden Elfen, die so vertraut und zärtlich miteinander umgingen. "Neugierde", lächelte er. "Ihr wirkt so vertraut, als würdet ihr schon Jahrzehnte zusammensein, dabei habt ihr noch nicht mal dreißig Sommer gesehen." "Du bist ein guter Beobachter, Aro", antwortete Joran. Fragend sah er Sturmwind an. Sollte er erzählen, wie lange sie sich kannten und wie alt sie waren? Sollte er vielleicht sogar noch mehr erzählen?
Sturmwind sah zu
Joran, legte ihm vertraulich eine Hand auf den Oberschenkel und
streichelte ihn leicht. "Beobachten ist wichtig, wenn man alleine reist. Es hilft mir ein erstes Urteil zu bilden und zu entscheiden, wem ich trauen kann und wem nicht." Aro trank einen Schluck aus seinem Schlauch. "Ihr seid beide nicht gefährlich. Sturmwind fasst sehr schnell Vertrauen, wobei du der Skeptische bist." "Da magst du Recht haben, Aro. Wie gesagt, ich habe schon einiges erlebt, auch wenn ich erst 25 Sommer gesehen habe. Sturmwind ist sogar noch 8 Sommer jünger. Nicht alles, was ich erlebt habe, war positiv, aus diesem Grund misstraue ich erst mal allem und jedem, aber Sturmwind hat Recht." Er sah den jungen Elfen liebevoll an. "Ich denke, wir können dir vertrauen und wenn du ihm helfen könntest, wäre ich wirklich froh." Sturmwinds Kopfschmerzen hatten wieder an Intensität zugenommen. Ohne ein Wort legte er sich zurück aufs Schlaflager und schloss die Augen. Er hörte Jorans Worte, doch reagierte er nicht darauf. Irgendwie war ihm schon wieder schlecht und alles was ihm half, war liegen und schlafen. "Ich werde ihm helfen." Aro sah zu Sturmwind, als dieser sich hinlegte. Der braunhaarige Elf erhob sich, hockte sich neben Sturmwind und sprach ihn leise an. "Du wirst kurz einen Schmerz verspüren, wenn sich die Knochen richtig zusammenschieben." Sturmwind schlug die Augen auf, schaute Aro an und nickte verstehend. Sein Blick eilte zu Joran. Er wollte ihn an seiner Seite haben. Der Nordland-Elf kniete sich neben Sturmwind, nahm die schmale braune Hand in seine helle und drückte sie zuversichtlich. "Wenn er dir weh tut, dann schneide ich ihm die Ohren ab", sagte Joran mit einem Grinsen, aber doch mit so viel Festigkeit, dass es Aro durchaus auch als Drohung auffassen konnte. "Dann kannst du sie zu deinen Gelbstreifen- und Reh-Ohren hinzufügen." Sturmwind lachte leise auf, ehe er zu Aro sagte: "Kannst du auch eine Gehirnerschütterung heilen?" Fest schlossen sich seine Finger um Jorans Hand. Er war froh, dass sein Gefährte jetzt an seiner Seite sein konnte. Aro überhörte Jorans Worte und bereitete sich auf die Heilung vor. "Ja. Gibt es noch eine Stelle an deinem Körper, die ich heilen soll?", wandte er sich an den jungen Elf.
"Ich habe
eine Wund am Rücken", gestand Sturmwind und suchte Jorans Blick.
Er wollte die grünen Augen sehen. **Dann können wir uns wieder
vereinigen**, sendete er lächelnd. Aro schloss die Augen, führte die Hände über Sturmwinds Brustkorb und ließ seine Magie ganz langsam fließen. |