Am Waldsee Teil 55 Aro schüttelte den Kopf. Es brachte nichts, wenn er jetzt einfach losstürzte. Sicherlich war Joran nicht sehr weit entfernt und hockte unter irgendeinem Baum. Sein Blick suchte penibel den Boden ab und dann sah er abgebrochene Zweige und frisch plattgetretenes Gras. Er folgte diesen Zeichen und dann entdeckte er auch schon Joran. Leise näherte er sich dem blonden Elf und hockte sich vor ihn.**In meinem Kopf und in meinem Körper ist nur Liebe für dich, Schneestern! Aber deshalb kann da doch auch noch Platz für etwas anderes sein**, sendete Joran verzweifelt. Am liebsten hätte er die Worte laut hinausgeschrieen, so verzweifelt war er. **Ich hatte dir nur versprochen, nicht mit ihm die Felle zu teilen, während du schläfst. Und das habe ich auch nicht getan, obwohl es für mich ein Leichtes gewesen wäre. Vertraust du mir so wenig? Ich habe ihn nur geküsst und er hat noch nicht mal diesen Kuss erwidert!** Den vor ihm hockenden Aro registrierte er gar nicht. Aro sah Joran einfach nur an. Der blonde Elf schien sich mit Sturmwind auseinander zu setzen. Er würde Joran jetzt nicht stören, sondern ihn einfach in Ruhe lassen. **Und was wäre passiert, wenn Aro den Kuss erwidert hätte und für mehr bereitgewesen wäre? Du hättest dich mit ihm vereinigt und sicherlich nicht einen Gedanken daran verschwendet, wie ich mich dabei fühlen würde.** Sturmwind sprang auf und lief unruhig vor dem Feuer auf und ab. Er musste seine Aggressionen irgendwie abbauen. **Hätte ich es einfach heimlich tun sollen? Nein, ich wollte dich da miteinbeziehen. Ich dachte mir, dass es für dich vielleicht ja auch eine nette Erfahrung sein könnte.** Joran sprang wütend auf. Erstaunt sah er Aro an, der immer noch vor ihm hockte. Ohne ein Wort ließ er ihn einfach stehen, wo er war und stürmte auf die Lichtung zurück. Als er Sturmwind sah, packte er ihn bei den Schultern, drückte ihn rückwärts an die Felswand hinter ihm und funkelte ihn wütend an. "Ich liebe dich, Sturmwind. Aber deine Eifersucht ist manchmal unerträglich!" Dann küsste er ihn, wild, hemmungslos, brutal, aber auch irgendwie verzweifelt. Erschrocken wich Aro zurück, als Joran aufsprang. Er schaute dem blonden Elf verwirrt nach und folgte ihm, damit er einen heftigen Streit verhindern konnte, wenn es dazu kam. Unwillkürlich schüttelte er den Kopf, als er sah, wie Joran Sturmwind gegen den Fels drückte und ihn hart küsste. Sollte er eingreifen oder es lieber bleiben lassen? **Für mich eine nette Erfahrung?**, echote Sturmwind. **Ich bin froh, dass ich mit dir so umgehen kann. Wie soll ich einen Fremden so berühren wie dich?** Wütend trat Sturmwind gegen einen Stein, der ihm in Weg lag und kickte ihn weg. Plötzlich griffen Hände nach seinen Schultern und er sah in grüne, funkelnde Augen. Gerade als er auf Jorans Worte eingehen wollte, fand er sich am Felsen wieder und wurde hart geküsst. Joran tat ihm weh und das zum ersten Mal **Lass mich los!**, fuhr er ihn an und stieß ihn vor die Brust. Joran stolperte einen Schritt zurück, als Sturmwind ihn vor die Brust stieß. "Wer sagt denn, dass DU ihn berühren solltest?", schrie Joran ihn an. Er war viel zu wütend, um zu senden. "Vielleicht wollte ich dich nur küssen und DICH berühren?" "Ach ja, nur mich?", schrie Sturmwind zurück. "Und deswegen küsst und berührst du Aro, während ich schlafe?" Tränen rannen dem jungen Elf über die Wangen. Bebend wich er Joran aus und rannte zum Schlaflager. Eilig verkroch er sich unter ein Fell und zog es sich über den Kopf. Innerlich schrie er nach Jorans Nähe und Zuneigung, doch es tat so unendlich weh.
Stumm schüttelte
Aro den Kopf. Er glaubte gar nicht, was hier gerade geschah und er war
der Auslöser für diesen Streit gewesen. Suchend schaute er sich um,
dann begann er seine Sachen zusammenzupacken. Es war wohl das beste,
wenn er die beiden allein ließ, auch wenn diese das Problem, das sie
hatten, nicht ändern würde. Es brauchte nur ein anderer aufzutauchen
und schon würden Joran und Sturmwind vor dem selben stehen. Verzweifelt sank Joran in die Knie und ließ den Kopf hängen. Wieder einmal hatte er sich mit Sturmwind wegen etwas gestritten, was es wirklich nicht wert war. Er blickte sich hilfesuchend nach Aro um. "Nein, Aro, bitte geh nicht!", rief er, als er sah, dass dieser seine Sachen zusammenpackte. Er stand auf, ging zum Schlaflager und sah auf das bebende Bündel Fell hinab, unter dem Sturmwind lag und sehr wahrscheinlich weinte. Langsam ließ er sich daneben nieder, legte eine Hand auf das Fell und sendete vorsichtig: **Schneestern? Ich liebe dich doch!!** Aro nickte einfach nur, als Joran ihn bat zu bleiben. Er ließ sein Bündel fallen und sendete: **Du hast ihn verletzt. Er ist noch viel zu jung um das verstehen zu können. Für ihn gibt es nur dich und genau das verlangt er auch von dir. Er will, dass nur er für dich zählt.** Sturmwind fühlte die Hand auf seinem Becken und er vernahm Jorans Senden, verhielt sich aber ruhig, unterdrückte sogar die Schluchzer und wischte sich mit den Händen über die Augen. **Du liebst mich, ich weiß. Aber es tut weh.** Er nickte zu Aros Senden. *Er ist doch auch der Einzige, der für mich zählt, Aro. Nur er!* Bewusst hatte er offen gesendet, denn er wollte, dass auch Sturmwind diese Worte hörte. Vorsichtig schälte Joran Sturmwind aus dem Fell und sah ihm in das tränennasse Gesicht. "Wie kann ich dir nur begreiflich machen, dass da keine Gefühle sind?" Und Sturmwind vernahm die Worte. Schniefend sah er auf, als Joran ihm das Fell wegzog. Im ersten Reflex wollte er danach greifen und sich wieder reinwickeln, doch das wäre mehr als kindisch gewesen und so ließ er es bleiben. Er wich Jorans Blick aus und schluchzte: "Es geht hier nicht um Gefühle, Joran, sondern um Körperlichkeiten..." Aro hielt sich im Hintergrund. Er wusste, dass auch Sturmwind wusste, dass Joran wirklich nur ihn liebte, aber seiner Meinung nach ging es gar nicht darum, sondern wohl eher um körperliche Untreue und dieser Verdacht wurde ihm eben bestätigt. "Eben, nur um Körperlichkeiten, Schneestern", flüsterte Joran. "Du bist hier." Er nahm Sturmwinds Hand und legte sie auf seine Brust über das Herz. "Und Aro ist hier." Damit ließ er Sturmwinds Hand an seinem Körper hinunter wandern und legte sie auf seinen Schritt. "Und dazwischen gibt es keine Verbindung. Verstehst du das? Mit dir schlafe ich, weil ich dich, deinen Körper und deinen Geist begehre. Mit Aro würde ich nur schlafen, weil ich ihn anziehend finde, wie man eine schöne Blume oder einen schönen Stein interessant findet. Mehr nicht und du musst deswegen nicht einen Deut entbehren. Im Gegenteil, es wird mir sehr wahrscheinlich zeigen, was ich alles an dir habe und wie sehr du mein Leben bestimmst." Oh oh, dachte Aro. Eindeutig hatte Joran jetzt etwas Falsches gesagt. Er konnte differenzieren, zwischen Liebe und Begehren, aber ob Sturmwind das schon konnte. "Soll das etwa heißen, dass jeder Elf, der dir über den Weg läuft und der dich anzieht, auf deinem Fell landet?" Sturmwind entzog Joran seine Hand. Ein Schauer lief ihm über den Rücken bei dem Gedanken daran. Allein schon die Vorstellung, wie Joran sich mit einem anderen vereinte, ließ ihn frieren. Bilder materialisierten sich vor Sturmwinds inneren Auge und diese zerrissen ihn beinah. Joran seufzte und ließ sich auf die Fersen sinken. Wie immer, wenn er nicht mehr weiter wusste, fuhr er sich mit den Fingern durch die Haare. "Willst oder kannst du mich nicht verstehen, Schneestern? Ja, wenn du es genau wissen willst, landet jeder Elf, den ich anziehend finde und der willig ist, auf meinem Fell!", sagte Joran hart und wandte sich ab. Wieder zog er die Knie an, legte die Arme darum und die Stirn auf die Knie. Nur mühsam konnte er seine Tränen zurückhalten.
Ein eiskalter
Schauer lief durch Sturmwind. Mit dieser Antwort hatte es nie gerechnet,
umso mehr tat sie ihm weh. "Bitte", sagte er leise und
getroffen. "Dann hol dir doch jeden aufs Schlaflager, der dir über
den Weg läuft. Rechne aber nicht damit, dass ich dies dulden werde. Ich
würde daran zerbrechen und dann ist es wohl besser, wenn wir jeder
unseren eigenen Weg gehen."
Aro verfolgte das
Gespräch und suchte nach einem Ausweg. Er verstand beide Seiten und
wusste, wie sie sich fühlten, aber was sollte er tun. Joran und
Sturmwind taten sich gegenseitig weh und warfen das weg, was sie bisher
verbunden hatte. "Aber die Angst, ich würde ständig Angst haben, dass er es doch tut. Wie soll ich..." Sturmwind verstummte und schaute zu Joran, der die Knie angezogen hatte. Das Bild tat ihm weh. Es schmerzte ihn, Joran so zu sehen, aber was sollte er machen? "Dann geh doch!!", schrie Joran, sprang auf, schnappte seine Schlaffelle und verschwand im Wald. Warum mussten sie sich immer und immer wieder wegen des gleichen Themas streiten? War er in dieser Hinsicht zu offen? Aber warum wollte ihn Sturmwind nicht verstehen? Er liebte ihn doch über alles und das hatte er ihm unzählige Male gesagt und immer wieder gezeigt. Warum glaubte er ihm bloß nicht, dass er sehr gut trennen konnte zwischen der Liebe zu Sturmwind und dem einfachen körperlichen Begehren zu Aro? Joran suchte sich eine halbwegs geschützte Stelle hinter einem Felsen, breitete seine Felle aus und wickelte sich hinein. Lange lag er wach und fand keinen Schlaf. Zu sehr tobten seine Gefühle durch ihn. Leicht nickte er ein, schreckte wieder hoch, weil er glaubte, Sturmwinds leichten Schritt zu hören, doch er war wohl nur der Wunsch, dass sein Schneestern ihn suchen würde. Joran vergrub sich noch tiefer in seine Felle und begann zu zittern. Nicht die Kälte der Nacht, sondern die Kälte in ihm ließ ihn beben. Würde Sturmwind wirklich alleine weiterziehen? Was würde er dann tun? Trotzdem weiter in Richtung Dschungel ziehen, immer in der Hoffnung Sturmwind wieder zu begegnen oder sollte er es dann als endgültigen Bruch hinnehmen und seinen eigenen Weg gehen? Aber wohin? Zurück zu den Nordland-Elfen? Nein, niemals!! Zu Kalil zurück? Er wusste nicht, wo der ältere Mann überhaupt hingezogen war, nachdem sie sich getrennt hatten. Einfach weiter den Weg, den er schon einmal eingeschlagen hatte? Über diese Überlegungen fiel Joran in einen unruhigen Schlaf.
Sturmwind konnte
die Tränen nun nicht mehr zurückhalten. Er hatte Joran noch
nachgesehen, bis dieser verschwunden war. Zitternd biss er die Zähne
zusammen, versuchte somit, das Schluchzen zurückzuhalten und versagte
kläglich. "Das gibt es doch gar nicht", murmelte er und fühlte
wie Aro ihn in die Arme zog. Er ließ es ohne Gegenwehr geschehen und
lehnte sich gegen den älteren Elf. "Ich verstehe das nicht",
wimmerte er leise. "Wieso will er noch andere, wenn er doch mich
hat..." Joran verbrachte eine sehr unruhige Nacht. Sehr früh erwachte er am nächsten Morgen. Er hatte sich entschlossen, sich bei Sturmwind zu entschuldigen, denn er hatte eingesehen, dass der junge Elf für solche Experimente noch zu jung und viel zu unsicher in seinen Gefühlen war. Vorsichtig tastete sein Geist nach dem Sturmwinds, dann sendete er: **Schneestern? Kommst du zu mir? Bitte!** Ein Rufen erreichte Sturmwind und weckte ihn auf. Vorsichtig setzte er sich auf und sah sich um. Es war Joran gewesen, der ihn bat, zu ihm zu kommen. Aro schien noch tief und fest zu schlafen und so erhob sich der junge Elf, zog das Fell enger um seine Schultern und folgte dem Senden. Es dauerte nicht lange und er konnte Joran schon sehen. Langsam näherte er sich dem Nordlandelf und blieb zu dessen Füßen stehen. Wortlos breitet Joran die Arme aus und sah Sturmwind flehentlich an. Über seine Wangen liefen Tränen. Sturmwind konnte gar nicht mehr anders. Er ließ sich einfach in Jorans Arme fallen und barg das Gesicht an seinem Hals. Schluchzend klammerte er sich an den blonden Elf. "Ich liebe dich!", murmelte er und ließ seinen Tränen freien Lauf. "Ich dich doch auch, mein Schneestern", schluchzte Joran und schämt sich nicht seiner Tränen. Ganz fest zog er Sturmwind an sich und küsste ein ums andere Mal dessen Haar und Stirn. Schluchzend schmiegte sich Sturmwind enger an Joran. "Ich...", begann er stammelnd. "Ich hab..." Ohne Unterbrechung rannen ihm Tränen über die Wangen. Er schaffte es einfach nicht, Joran das zu sagen, was er dachte und fühlte - das er Angst hatte und das Joran ihm weh getan hatte. Die Worte wollten ihm einfach nicht über die Lippen kommen, denn er hatte keine Lust auf einen weiteren Streit.
"Nicht
weinen, Schneestern", flüsterte Joran in die schwarzen Haare und
versuche selber, seiner Tränen Herr zu werden. Er schob Sturmwind ein
Stück von sich weg, damit er ihm die Tränen aus dem Gesicht küssen
konnte. "Du hast mir weh getan", brachte Sturmwind nun endlich mühsam hervor und in diesem Moment drangen Jorans Worte zu ihm durch. Er sah in die grünen Augen, wischte sich mit den Handrücken über die Wangen und schluckte die letzten Tränen hinunter. "Joran", seufzte er auf, dann schmiegte er sich wieder in die Arme und an den Körper den er so sehr liebte, unfähig etwas darauf zu erwidern. "Ich weiß und es tut mir unendlich leid, dass ich mich so habe gehen lassen. Kannst du mir noch einmal verzeihen?" Ganz fest zog er Sturmwind an sich und streichelte beruhigend über den bebenden Rücken. "Tu's nur nie wieder!" Sturmwind erbebte in den Armen seines Gefährten und sah mit tränenüberströmtem Gesicht auf und direkt in das faszinierende Grün. "Nie wieder", bestätigte Joran mit einem festen Blick in Sturmwinds dunklen Augen. Dann neigte er den Kopf und küsste Sturmwind zärtlich. Sturmwind erbebte unter dem Kuss und erwiderte ihn genauso zärtlich. "Ich habe Angst dich zu verlieren", gestand er leise. "Und der Gedanke, dass du mit anderen... der tut mir einfach weh und verletzt mich." "Du wirst mich nicht verlieren, Schneesternchen. Nicht wegen solch einer Lappalie." Er küsste ihn erneut, diesmal leidenschaftlicher, begehrlicher. "Solange du meine Einstellung nicht teilst oder wenigstens akzeptieren und verstehen kannst, werde ich nichts mit anderen anfangen, du hast mein Ehrenwort." Langsam ließ er sich nach hinten sinken und zog Sturmwind auf seinen Körper. Nach dem Fell tastend zog er es über sie beide und küsste Sturmwind ein weiteres Mal. "Dafür liebe ich dich einfach zu sehr", flüsterte er an die weichen Lippen, ehe er sie wieder vereinnahmte. Sturmwind ließ sich ziehen und lächelte in den Kuss, den er sanft erwiderte. "Ich glaube, du bist mein Leben", wisperte er leise und kuschelte sich ganz eng an Joran. "Und ich habe wohl auch ein wenig überreagiert und du hältst mich jetzt für einen unerfahrenen Jungen, der total verklemmt ist." "Nein, ich halte dich nicht für verklemmt, aber für noch nicht so erfahren." Er hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Irgendwann wirst du meine Einstellung verstehen und bis dahin gilt mein Versprechen." Joran streichelte sanft über Sturmwinds Rücken und Po. Leise seufzte Sturmwind auf, als er Jorans Hände an seinem Hintern fühlen konnte. "Ich hoffe, ich schränke dich dadurch jetzt nicht ein. Immerhin hast du dein Leben bisher leben können, so wie du es wolltest und ich möchte nicht, dass wir uns wegen etwas streiten, das ich dir verbiete." "Du schränkst mich nicht ein, Sturmwind", antwortete Joran ernst ohne sein Streicheln zu unterbrechen. "Und verbieten lass ich mir sowieso nichts, weder von dir noch von sonst irgendjemand. Aber ich will mit dir leben und deshalb respektiere ich deine Wünsche. Und aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben." Er zwinkert Sturmwind bei den letzten Worten mit einem frechen Grinsen zu. Ein Nicken zeigte an, dass Sturmwind Joran verstanden hatte. "Gib mir einfach Zeit. Vielleicht kann ich es irgendwann verstehen und du darfst dich wieder mit anderen..." Der junge Elf verstummt, noch tat ihm der Gedanke einfach zu weh und so sprach er seinen Satz nicht aus. Er gab sich einfach Jorans Streicheln hin und schloss die Augen. Blitzschnell legte er Sturmwind einen Finger auf die Lippen. "Ssschhh, Schneestern, denk nicht mal dran. Wir werden so weiterleben wie bisher und streichen diesen dummen Streit aus unserem Gedächtnis." Aufmunternd sah er ihn an. "Ist in Ordnung", murmelte Sturmwind leise und schmiegte sich enger an den warmen Körper. Er wusste genau, dass er schon noch einige Tage mit dem Gedanken zu kämpfen hatte, aber er würde auch diesen Streit vergessen, so wie all die anderen, das hoffte er zumindest. "Halt mich einfach nur fest!" "Nichts lieber als das!", sagte Joran leise und kam Sturmwind Wunsch nach. Er ließ seine Hand leicht über Sturmwinds Rücken gleiten. Plötzlich war es wieder da, das Gefühl von Geborgenheit und Liebe und Sturmwind spürte wie ihm heiße Tränen der Erleichterung über die Wangen liefen. "Warum sagt man immer wieder Sachen, die einem später leid tun?" "Ich weiß es nicht, Schneestern. Manchmal geht mein Mundwerk eben mit mir durch." Wieder küsste er ihn leidenschaftlich. "Ich habe auch einiges gesagt, was ich jetzt bereue", murmelte Sturmwind in den Kuss, den er nun gierig erwiderte. Eine Hand ließ er dabei an Jorans Seite entlang wandern. "Lass uns diesen dummen Streit einfach vergessen", bat Joran, denn Sturmwinds Hand auf seiner nackten Haut, dessen Gewicht auf ihm und überhaupt dessen Nähe machte ihn schon wieder ganz kribbelig. Genussvoll gab er sich dem Kuss und den Händen hin. Sturmwind antwortete nicht, er küsste Joran einfach nur und zeichnete dessen Hüfte nach. Er mochte die weiche, warme Haut, er liebte den Elf unter sich und er befand sich nicht mehr weit von der Versöhnung entfernt. Joran schnurrte leise in den Kuss und genoss einfach nur. Langsam ließ er seine Hand unter das Leder von Sturmwinds Hose wandern und streichelte die nackte Haut darunter. "Wo ist denn das störende Leder?", fragte er ein wenig irritiert mit einem Lächeln, als er fühlte, dass Sturmwind seinen Lendenschurz nicht trug. "Keine Ahnung", murmelte Sturmwind. "Ich hab ihn wohl vergessen überzuziehen." Ein Seufzen entrang sich seiner Kehle, als er Jorans Finger auf seinem Hintern spürte und schon drängte er sich näher an dessen Schoß. Das Feuer war entfacht worden und nun spürte der junge Elf die Glut der Lust. Aros Blick irrte durch die Gegend. Als er erwachte, hatte er sofort bemerkt, dass Sturmwind verschwunden war. War der junge Elf tatsächlich allein weitergezogen? Na toll, dachte Aro. Irgendwie musste er das nachher Joran beibringen und gerade als er sich ein paar Worte zurechtlegte, entdeckte er, dass Sturmwind all seine Sachen dagelassen hatte, also war der Dschungelelf irgendwo in der Nähe. |